Alle Jahre wieder…Hitzestress im Meerwasser oder Süßwasser-Aquarium

Während wir Aquarianer uns für die längste Zeit im Jahr über die Temperatur im Aquarium keine Gedanken machen müssen – dem Regelheizer sei Dank, geht es bei wirklich heissem Wetter plötzlich los.

„Ich hab fast 30° C im Becken, was kann ich tun, damit meine Fische, Korallen und anderes nicht den Hitzetod stirbt?“

Temperaturen zwischen 25 und 29°C sind in der Regel und zumindest kurzzeitig für die meisten Tiere aus tropischen Bereichen kein dramatisches Problem. Vorausgesetzt, der Sauerstoffgehalt sinkt nicht schon vorher zu stark ab. Aber ab spätestens 30°C ist für sehr viele Wasserbewohner eine Grenze erreicht. Im Meerwasseraquarium kommt bei dieser Temperatur der Punkt, wo die Korallen anfangen „auszubleichen“, d.h. ihre eingebetteten Algen, die Zooxanthellen, auszustossen. Ein Verlust von dem sich die meisten Korallen nicht erholen.

Hier eine Aufzählung in, soweit möglich, sinnvoller Reihenfolge:

  1. die Aquarienabdeckung oder alles andere was die Luftzirkulation über dem Aquarium behindert entfernen
  2. für Luftbewegung sorgen: Fenster und Türen öffnen - aber nur wenn es dadurch auch Luftbewegung gibt und nicht zusätzliche Hitze ins Zimmer kommt
  3. die Beleuchtungsperiode am Aquarium verringern und besonders in der Mittagszeit (bis die Temperatur anfängt zu sinken) das Licht ausmachen oder dimmen
  4. Nachts lüften und dafür sorgen, dass nicht der Regelheizer die Temperatur schön konstant bei 27° C hält
  5. einen richtig dimensionierten Aquarien Lüfter anschließen (s.u.)
  6. wenn durch die Bauweise (eingebautes Becken) keine Luftzirkulation hilft, dann einen Durchlaufkühler benutzen (s.u.)
  7. KURZFRISTIG: wenn alle anderen Maßnahmen nicht mehr helfen oder nicht genug Zeit bleibt: Wasserwechsel mit kühlem Leitungswasser bzw. frisch angesetztem Salzwasser machen
    Das hilft auch wenn die Tiere bereits Zeichen von hartem Hitzestress zeigen und an der Oberfläche "Luft Schnappen", ein Anzeichen von zuwenig Sauerstoff im Wasser durch Überhitzung. Dann zusätzlich durch Luftpumpe oder Strömungspumpe für Wasserbewegung besonders an der Wasseroberfläche sorgen.
  8. ALLERLETZTES MITTEL: Kühlaccus oder Eisbeutel solange ins Aquarium legen, bis die Temperatur den kritischen Wert unterschreitet. Achtung: Eine zu schnelle und zu starke Abkühlung könnte den Tieren ebenfalls schaden!

Was leistet ein Aquarium Lüfter?

Ein richtig dimensionierter Aquarien Lüfter ist in der Lage die Wassertemperatur im Aquarium relativ schnell um 2-3°C zu senken. Erreicht wird dies durch die Verdunstungskälte der verstärkten Luftbewegung.

Es gibt die Lüfter mit einem Ventilator (für Nanos), mit 2 Ventilatoren (kleine Becken bis ca. 100 L), 4 und 6 Ventilatoren (bis max. 1.000 L). Die tatsächliche Kühlleistung hängt dabei von der freien Oberfläche im Verhältnis zum Volumen ab. Das heisst, bei Aquarien die relativ hoch gebaut sind sollte man eher einen größeren Lüfter wählen!

Der größte uns bekannte Lüfter ist der GroTech Cool Breeze 8-fach. Dieser Lüfter ist auch regelbar. Für noch mehr Lüftungspower müssen dann mehrere Lüfter kombiniert werden.

Aquarium Durchlaufkühler

Aquarium Durchlaufkühler arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie Kühlschränke. Durch Kompressoren wird ein Kühlmittel durch einen Wärmetauscher getrieben, der wiederum vom Aquarienwasser durchflossen wird (extra Pumpe erforderlich).  Moderne Kühler sind mit Titan Wärmetauschern ausgestattet und können im Süßwasser und Meerwasseraquarium eingesetzt werden.

Durch die neuen Technologien wird bei niedrigem Geräuschpegel und niedrigem Stromverbrauch eine hohe Kühlleistung erzielt.

Das Kühlaggregat muss aber an einem gut belüfteten Platz aufgestellt werden. Die gesamte Wärme, die das Aggregat dem Wasser entzieht und die Abwärme des Aggregates selbst, werden am Kühler an die Umgebungsluft abgegeben. Ein Wärmestau am Kühler führt zu einer stark verminderten Kühlleistung. Eine gute Belüftung ist daher unerlässlich. Die Abluft muss frei abströmen können.

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